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Magdalena Otterstedt - Referentin Digitale Kommunikation 
Myriam Givens - Mitarbeiterin Digitale Kommunikation
Nadja Grossenbacher - Referentin Genozid-Prävention und Schutzverantwortung

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"Der Konflikt in unserer Region ist etwas, das sie nicht einmal verstehen können. Er ist einfach da und es ist allen egal. Er wird allein gelassen. Und das ist ein ernsthaftes Problem. Es ist so, als würdest du Fahrrad fahren und dabei ein Insekt überfahren. Manchmal überfährst du ein Insekt, ohne es überhaupt zu wissen."

So beschreibt ein Betroffener seine Einschätzung davon, wie Tötungen an den Banyamulenge von anderen wahrgenommen werden.

Wir befinden uns im Osten der Demokratischen Republik Kongo, in der Region Süd-Kivu. Dort, wo die ethnische Minderheit der Banyamulenge vertrieben, verfolgt und getötet wird.

Die Bedrohungen der Banyamulenge in der Demokratischen Republik Kongo

Wir möchten die Öffentlichkeit über Situation der Banyamulenge aufklären.

Irakoze Colombe Rubogora ist Angehörige der Banyamulenge. Sie möchte die Öffentlichkeit über die Situation der Banyamulenge aufklären.

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Die Öffentlichkeit weiß von nichts?

Berichte und Öffentlichkeit aus den Jahren 2023, 2022, 2021...



Disclaimer: Obwohl der Konflikt um die Banyamulenge in mindestens einem der nachfolgenden Videos/Tweets als "Genozid" bezeichnet wird, kann dies von Seiten der GfbV so aus rechtlicher Sicht nicht nachgewiesen werden. Es handelt sich jedoch definitiv um schwere Menschenrechtsverletzungen, die sogar bis hin zu schwersten Verbrechen gegen die Menschlichkeit reichen - eines der schwersten Verbrechen im internationalen Rechtssystem.

Interview vom 21.11.2021 über den Konflikt der Banyamulenge.

Video vom 18.01.2019 über die Zugehörigkeit der Banyamulenge.

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Artikel erschienen auf ABC News vom 21. Juni. 2021 über die Situation der Banyamulenge

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Menschen berichten zwar über den Konflikt, er existiert bereits seit Jahren. Doch an die breite Öffentlichkeit gelangt er nicht.

Wie konnte es so weit kommen?

Die Frage: "Wer sind die Banyamulenge?" führt uns direkt in einen wichtigen Teilbereich des bewaffneten Konflikts. Denn wer sie sind, wird nicht anerkannt.

Kolonialmächte, welche in Ost-Afrika schwere Gräueltaten begangen, ordneten die Banyamulenge der Sprachgruppe der Tutsi zu. So hält sich die Meinung, die Banyamulenge seien in der DR Kongo lediglich "Migrant*innen" aus Ruanda bis heute. Doch sie waren schon vor der willkürlichen Einteilung der Kolonialmächte im Kongo.

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Banyamulenge werden wie Tutsi behandelt, aber das sind wir nicht. Wir sind keine Ruandes*innen, wir sind keine Burundianer*innen, wir sind Kongoles*innen.

Kontaktperson der GfbV, die anonym bleiben möchte.

Weitere Bedrohungen der Banyamulenge in der Provinz Süd-Kivu

1. vermeintliche ethnische Zugehörigkeit - kann nicht als alleiniger Auslöser betrachtet werden

2. politisches und wirtschaftliches Interesse

3. Kämpfe um Rohstoffe und Lebensraum

vermeintliche ethnische Zugehörigkeit

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Milizen

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Unsere Vertriebenen sind eingeengt und können nirgends hin gehen [...] Es gibt keine Hilfe, die jene Orte erreicht, an denen die vertriebenen Banyamulenge leben. Sie sind so belagert, dass sie nicht mal einige wenige Kilometer gehen können, um Essen von ihren Feldern zu holen, weil sie von Milizen eingekreist sind.

Félix Nyirazo Rubogora - Angehöriger der Banyamulenge

Rohstoffe

Man kann nicht verstehen, wie in einem so reichen Land der Großteil der Menschen in Armut leben kann.

Delphin Rukumbuzi Ntanyoma - Angehöriger der Banyamulenge



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Wir halten fest: Die Banyamulenge sind Bedrohungen von mehreren Seiten ausgesetzt. Sie werden aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit ermordet, verfolgt und diskriminiert. Internationale Konflikte werden offenbar auf ihren Schultern ausgetragen und äußern sich lokal; lokale Umstände wiederum befeuern den Konflikt.

Und niemand hilft?

Die "Außenstenden" des Konflikts



Die teuerste UN-Mission weltweit soll für die Sicherheit und den Frieden in der DR Kongo sorgen. Dem " friedenssichernden Einsatz" der vereinten Nation wird allerdings vorgeworfen, keineswegs für Stabilität im Land zu sorgen sondern vielmehr bei Attacken gegen die Banyamulenge tatenlos daneben zu stehen.

Betroffene beschuldigen außerdem die lokale Armee sowie Nationalstaaten, die Milizen vor Ort zu unterstützen. Darüber hinaus spiegelt der Konflikt um die Banyamulenge gewissermaßen auch einen nationalstaatlichen Konflikt wider: beispielsweise die rezenten Spannungen zwischen der DR Kongo und Ruanda, die den Hass auf Tutsi und alle „rwandophonen“ Personen innerhalb der DR Kongo noch zusätzlich verstärkt haben.

Was bedeutet das alles für die Menschen vor Ort? (Lokale) Auswirkungen des Konflikts

Artikel erschienen auf United States Holocaust Memorial Museum vom 22. Juli. 2021 über die Situation der Banyamulenge

Seit 2017 wurden den Aussagen von Betroffenen zufolge hunderte Dörfer niedergebrannt. Ihren Schätzungen zufolge handele es sich um in etwa bis zu 500 Dörfer.



Außerdem leiden viele Banyamulenge unter einer Lebensmittelknappheit. Diese sei mitunter dadurch entstanden, dass die Milizen die Lebensgrundlage stehlen: Rinder.

Darüber hinaus sprechen Vertreter*innen der Banyamulenge von sexualisierter Gewalt gegenüber Frauen. Banyamulenge sind zusätzlich strategischer Diskriminierung innerhalb des eigenen Landes ausgesetzt.



Der Konflikt in unserer Region ist etwas, dass sie nicht einmal verstehen können. Er ist einfach da und es ist allen egal. Er wird allein gelassen. Und das ist ein ernsthaftes Problem. Es ist so, als würdest du Fahrrad fahren und dabei ein Insekt überfahren. Manchmal überfährst du ein Insekt, ohne es überhaupt zu wissen.

So beschreibt ein Betroffener seine Einschätzung davon, wie Tötungen an den Banyamulenge von anderen wahrgenommen werden.

Ich sage nur, dass Minderheiten, die Gefahr laufen, ausgelöscht zu werden, geschützt werden müssen.“ Delphin Rukumbuzi Ntanyoma - Angehöriger der Banyamulenge

Was getan werden muss und was DU tun kannst!

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Quellen

Blog

Von Dr. Delphin Rukumbuzi Ntanyoma, Angehöriger der Banyamulenge https://easterncongotribune.com/

Musik

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